Vom Gestern...
Bodenfunde belegen, dass bereits vor Tausenden von Jahren – in der Frühgeschichte (das ist jene Zeit, die der durch schriftliche Quellen belegbaren Vergangenheit, der Geschichte, vorangeht) – Menschen in unserer Gegend gelebt haben. So ist der Grillberg bei Elsbethen reich an jungsteinzeitlichen Funden (etwa 3000-1800 vor Chr.). Und unter dem Felsdach des Zigeunerloches wurde gar ein Kindergrab aus dem frühen 6. Jahrtausend vor Christi Geburt entdeckt, das die <älteste bisher entdeckte und dokumentierte Bestattung Österreichs> darstellt.
Um etwa 400 vor Christus stießen die Kelten, von Westen kommend, in den Ostalpenraum vor. Sie begründeten mit dem Norischen Königreich das erste staatliche Gebilde auf österreichischem Boden. Um die Zeitwende (etwa 15 v. Chr.) ging dieses Königreich im Römischen Kaiserreich auf, und die Römer errichteten hier eine ihrer nördlichen Grenzprovinzen – Noricum. Auch das heutige Elsbethen war zur Römerzeit besiedelt. 150 m nordöstlich von Schloss Goldenstein wurden Überreste eines römischen Gutshofes und etwa 300 m nördlich davon eine römische Grabplatte freigelegt. Für rund fünf Jahrhunderte war unsere Heimat Teil des römischen Imperiums.
Nach der Teilung in Ostrom und Weststrom im Jahre 395 begann die Macht des Römischen Reiches an den Auswirkungen der Völkerwanderung (etwa 375-568) zu zerbrechen. Gegen Ende des 5. Jh. zogen die römischen Truppen aus Noricum ab. Teile der Zivilbevölkerung aber verblieben mit der noch vorhandenen keltischen Bevölkerung im Lande. In den dunklen Jahrhunderten der Völkerwanderungszeit verließen ganze Volkschaften und Stämme ihre angestammten Siedlungsgebiete und so strömten im 6. Jh. Bajuwaren – aus dem heutigen böhmischen Raum kommend – in das nur noch dünn besiedelte Land. Sie ließen sich auf altem Kulturboden nieder und dürften mit der sich altem Kulturboden nieder und dürften mit der noch verbliebenen kelto-romanischen Bevölkerung friedlich zusammengelebt und diese allmählich assimiliert haben. Mittlerweile konsolidiert sich im Westen – zunächst unter dem Geschlecht der Merowinger und dann unter dem der Karolinger – das Fränkische Reich, in dessen Einflussbereich auch unsere Heimat kommt. Unter dem Schutz von weltlichen und geistlichen Grundherren wurde das Land verstärkt besiedelt. Man braucht Bollwerke gegen den Osten. Denn nachdem die Awaren 788 bei der Schlacht auf dem Ybbsfeld bei Augsburg vernichtend geschlagen worden waren, drohte noch immer Gefahr von den Magyaren.
Während Elsbethen 930 mit der Bezeichnung >Campanuaua< erstmals urkundlich erwähnt wird, trifft dies für Glasa (Glas) bereits 790 – also zur Zeit Karls des Großen (768-814) – zu. Am 18. September 1373 wird das Elsbethener Gotteshaus erstmals als Kirche vom >Campanis< erwähnt. Bis zum Beginn des 14. Jh. galt Salzburg als Teil des Herzogtums Bayern. Im folgenden Jahrhundert kam es allmählich zur Loslösung und zu Beginn des 15 Jh. erlangte das Erzstift Salzburg die Alleinhoheit in Landesverwaltung und Gerichtsbarkeit. Bis 1803 Erzbischof Hieronymus Colloredo abdankte, sollte Salzburg als Erzbistum geistliches Fürstentum bleiben. In der ersten Dekade des 19. Jh. tobten die Napoleonische Kriege – auch in unserer nächsten Heimat waren wiederholt französische Truppen stationiert, die zum Leidwesen der Bevölkerung untergebracht und verpflegt werden wollten. Im Frieden zu Wien (1809) kam Salzburg vorübergehend wieder zu Bayern. Als im Rahmen des Wiener Kongresses (1814-1816) Europa neu geordnet wird, kommt Salzburg 1816 endgültig zu Österreich. Der in der ersten Hälfte des 19. Jh. allmählich einsetzende Prozess der hat zunächst einmal keine allzu großen Auswirkungen in unserer Gegend. Die 1864 mit ihrem heutigen Namen entstehende Gemeinde Elsbethen ist dörflichen Charakters. 1871 kam die Bahn und damit regeres Leben in das Salzachtal. Eine Haltestelle für Elsbethen wurde allerdings erst Ende 1880 eröffnet.
1914 beginnt der Erste Weltkrieg. Da viele Männer im Feld sind, gibt es bereits im März 1915 einen Erlass, dem zufolge und im April kommt es bereits zu Lebensmittelrationierungen. 1915/1916 arbeiteten russische Kriegsgefangene an der Verbauung des Kehlbaches. Daran erinnert noch der von ihnen verfasste kyrillische Text auf dem . Die Übersetzung lauten: . Die Lebensmittelknappheit verschärfte sich im Laufe des Krieges so sehr, dass es im September 1918 in der Stadt Salzburg und ihrer Umgebung zu Plünderungen kommt. Nach dem verlorenen Krieg dankt am 11. November 1918 Kaiser Karl ab und am 12. November wird die Erste Österreichische Republik ausgerufen. Die Donaumonarchie ist zerfallen und viele glaubten nicht an die Lebensfähigkeit dieses nunmehr kleinen Österreichs.
Die Zwischenkriegszeit ist geprägt von sozialen und politischen Spannungen. Im Anschluss an die schrecklichen Wirren des Bürgerkrieges des Jahres 1934 erhält Österreich nach Ausschaltung des Parlaments eine autoritäre Verfassung. Die furchtbaren Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise der Dreißigerjahre ermöglichen trotz des in den zum Ausdruck kommenden Rassenwahns den Aufschwung des Nationalsozialismus in Deutschland, der bei dem herrschenden Elend auch in Österreich auf fruchtbaren Boden fällt.
Am 13. März 1938 wird Österreich Teil des Deutschen Reiches und nach einem kurzen – großteils durch extensive Aufrüstung bedingten - wirtschaftlichen Aufschwung folgen die Schreckensjahre des Zweiten Weltkrieges, der unzähligen Menschen das Leben kostet. An der Front sterben Soldaten aller Nationen einen sinnlosen Tod. Im "Tausendjährigen Reiche" werden in Konzentrationslagern Millionen unschuldiger Menschen ermordet. Und auch die Zivilbevölkerung fast ganz Europas wird von den Kamphandlungen in Mitleidenschaft gezogen. Ab 1944 ist auch unsere Region von den Bombenangriffen der Alliierten betroffen und 1945 richten amerikanische Fliegerbomben auch auf dem Gemeindegebiet von Elsbethen schwere Schäden an. Am 24. April 1945 wird die Schule Elsbethen Flüchtlingsauffangstelle.
Am 3. Mai 1945 kommen die Amerikaner nach Salzburg und am nächsten Tag wird Waffenstillstand geschlossen. Im Frühherbst desselben Jahres wird die 1938/1939 von der Deutschen Wehrmacht erbaute jetzige Rainerkaserne an die Amerikaner übergeben und von diesen in "Camp Truscott" umbenannt.
1946 inspiziert General Eisenhower, der spätere US-Präsident, die Kaserne. Wenn die ersten Nachkriegsjahre auch sehr hart waren (1946/1947 verstärkte der strengste Winter, der seit 150 Jahren in Europa registriert worden war, noch Not und Elend), so begann mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges doch eine neue Ära. Die Zweite Republik wurde – im Gegensatz zur Ersten nie in Frage gestellt. Durch den Aufbauwillen der Bevölkerung und die Unterstützung durch den Marshallplan konnte Österreich, wenn auch in harter Arbeit, rasch wieder aufgebaut werden. Der wirtschaftliche Aufschwung, der sich um 1950 bereits klar abzuzeichnen begann, ging natürlich auch an unserem Elsbethen nicht spurlos vorüber. Kommunale Bauvorhaben (Schule und Kindergarten, Sportanlagen, Großkläranlage, Staubfreimachung der Straßen und Wege, etc) konnten verwirklicht werden. Gewerbe- und Industriebetriebe siedelten sich an. Und wenn auch die Zahl der Vollerwerbsbauern von 1970 bis 1992 von 65 auf 16 zurückging, hat sich unsere Gemeinde Ihren ländlichen Charakter am Rande der Landeshauptstadt bewahrt.